Mittwoch, 16. November 2005
Inkasso
Mußte ich doch glatt den Producer dieses Knaben sanft dran erinnern zu zahlen. Was die Zahlungsmoral angeht ist dieser Kundenzweig offenbar noch lernfähig - nach erfolgter Arbeit hat das Geld auf dem Konto zu landen und zwar ohne daß man nachhaken muss. Bei Aufträgen aus der "Unterwelt" gibt es solche Probleme nicht.
Naja. Ein kurzer Anruf mit dem Vorschlag, er könne seine Schulden noch am selben Tag begleichen zahlen oder natürlich seinem Star aus lauter Kummer in den nächsten 24 Stunden nachfolgen hat aber gleich Wirkung gezeigt.

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Donnerstag, 10. November 2005
Abgesetzt
Okay, es lief nicht ganz wie geplant, aber wer will schon an Details meckern. Vorgestern gabs endlich wieder ordentliches Wetter und prompt ging das Tor auf und er fuhr mit abgenommenem Verdeck in die Berge oder was man hier eben Berge nennt. Wichtig jedenfalls: Es gibt genügend Serpentinen, die nimmt er auch so schon jedesmal zu schnell und so dachte ich mir, dürfte der Ausfall der Bremse nicht mal bemerkt werden.
Letztlich wars auch so, zumindest habe ich in der gestrigen Zeitung nur gelesen, er sei seinem bekannt gefährlichem Fahrstil erlegen. Allerdings ist er meinem Plan, ohne Bremse einfach aus der Kurve zu fliegen, nicht hundertprozentig gefolgt, sondern fuhr - nachdem ich die russische Säge ausgelöst hatte - ungebremst einem entgegenkommenden Kleinlaster rein. Was auch ok ist, aber ich war etwas nervös, da die kleine Schneidevorrichtung zu sehr in der Nähe des Unfallorts hätte gefunden werden können.
Ich gab zum Zeitpunkt des Unfalls meine Vespa ab und war schon gestern abend nicht mehr im Land, vernichtete heute Morgen die benutzen Pässe, die Perücke und die Klamotten und beobachte den Kontostand. Da sollte sich heute ja was tun...

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Sonntag, 6. November 2005
2 Tage regen
und die Karre stand offenbar nur in der Garage rum. Was für ein Pech.

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Freitag, 4. November 2005
All set and ready
Seit 3 Tagen arbeite ich bei der Tanke. Der Tankwart hatte nichts dagegen, als ich ihn fragte, ob ich mir etwas Kleingeld mit Fenster putzen und Reifendruck prüfen dazu verdienen dürfte. Das Zielauto kommt jeden Tag gegen 10 Uhr hier zum Tanken vorbei und der Fahrer ist faul genug, die Fenster nicht selbst zu wischen, wenn er nicht muss. Er gibt mir zwei Euro dafür, daß er sich einen Kaffee holen und mit der dicken Frau des Tankwarts klönen kann.
Die Vorrichtung, die ich benutze ist standard. Eine kleine Russische Erfindung, deren Effektivität dadurch bewiesen ist, daß sie es bislang nie in die Presse geschafft hat, obwohl sie vermutlich für eine erkleckliche Anzahl an Autounfällen verantwortlich ist. Es handelt sich um eine sehr unkomplizierte Mechanik, die einen Fernauslöser, eine sehr kleine Sägescheibe und eine Klammervorrichtung beinhaltet. Dieses Gerät lässt sich an Leitungen und Kabel ab 0,9 mm Breite anbringen. Der Fernauslöser sorgt dafür, daß die Trennscheibe das Kabel oder den Schlauch, an dem es klemmt, durchschneidet und wenn das passiert ist, auch gleich noch die Klammer öffnet. Wodurch das Ding natürlich abfällt und - bei einem beweglichen Ziel wie einem Auto - nicht am Tatort zu finden sein wird.
Eines dieser Babys hängt jedenfalls nun am Bremsschlauch meines Ziels. Jetzt schauen wir mal, ob er nicht bald mal Lust bekommt, über die Serpentinen auf der Ostseite der Insel zu cruisen.

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Sonntag, 30. Oktober 2005
Autofahren
Fast schon klassisch. Er fährt gerne Auto. Besser kanns nicht sein, nur an die Karre dran zu kommen wird schwer. Ich habe mir ein Haarteil besorgt, das mich 10 Jahre jünger macht und tuckere ihm auf einer Vespa hinterher. Von denen fahren hier auf dieser blöden Insel so viele rum, da wechsle ich einfach drei mal am Tag Jacke und Helm - fällt nicht mehr auf, daß einer der vielen Zweiräder, die hinter dem Auto her fahren, immer der selbe ist.
Heute festgestellt, daß er nie selbst tanken fährt, das macht einer seiner Angestellten. Eventuell kann ich hier einhaken.

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Mittwoch, 26. Oktober 2005
Leicht und doch nicht leicht
Ihn zu finden war easy. Ist kein großer Akt, man muß nur im Internet etwas Recherchieren - irgendwo ist ein Forum, in dem ein Fan damit prahlt "Ich habe ihn gesehen, er ist in XXXX!". Kurze Prüfung, indem ich bei den einschlägigen Hotels durchgerufen habe. Nummer drei antwortete "Über unsere Gäste geben wir keine Auskunft". Hingefahren und festgestellt, daß die Presse vor den Ausgängen auf der Lauer liegt.
Ok, das macht die Geschichte jetzt schwierig, denn normalerweise schaue ich mir den Typ jetzt eine Weile an, um Wiederholungen in seinem Verhalten herauszufinden. Jeder hat das. Und wenns nur die ist, jeden zweiten Samstag um elf Uhr zum Friseur zu gehen. Diese Gewohnheitshandlungen sind die sichersten. Man kann mit ihnen planen und die Kunden sind dann besonders unaufmerksam. Ideal.
Wird daher etwas dauern, bis ich hier zu einer sicheren Entscheidung komme. Erstmal eine Pension zwei Orte weiter suchen...

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Montag, 24. Oktober 2005
Ein Foto und ein Name
ist normalerweise das Mindeste, was ich in die Hand bekomme. Diesmal ist es anders, denn das Foto reicht völlig aus, um zu wissen, um wen es diesmal geht.
Das könnte mein Sprung in die höhere Liga sein, wenn ichs nicht vermassel. Die Jobs der letzten vier Jahre - meine Güte, so lange bin ich schon nicht mehr krankenversichert - waren nicht sonderlich lukrativ, aber dafür risikoarm. Wer vermisst schon beispielsweise russische Drogenkuriere, die dachten, sie könnten ihre Bosse übers Ohr hauen? Die Polizei sucht nur in der entsprechenden Szene herum und findet natürlich nichts. Da ist mein USP: Wenn man mich beauftragt hat, kann sich jeder einschlägig Verdächtige ein prima Alibi besorgen.
Ist aber ein elend ödes Tagesgeschäft und man kommt nicht weit mit der mickrigen Bezahlung. Man könnte meinen, 10.000 Euro pro Job sind doch ein Haufen Kohle, aber ich habe hohe Ausgaben: Vor allem die fünf Identitäten, die alle ordentlich gepflegt werden wollen (allein die 5 Wohnungen kosten ein Vermögen). Ständig wechselnde Mobiltelefone. Die Mietwagen. Die Massen an wechselnden Klamotten.
Zum Glück brauche ich nicht so viel Geld für Waffen wie andere Kollegen. Ich denke, da habe ich ein cleveres System: lasse mir immer eine neue Waffe vom Auftraggeber besorgen und benutze für den Job die des vorigen Auftraggebers.
Und jetzt der Glücksgriff: Mein erster Promi. Hat sich wohl mit Grundstücken verspekuliert und glaubt, seine Schulden nicht bezahlen zu müssen. Eigentlich traurig, wie armselig auch solche Menschen in Wirklichkeit sind. Aber für mich zumindest das siebenfache Wert wie die anderen Drecksäcke und wenn ichs sauber hinbekomme mein persönlicher sozialer Aufstieg aus der Kreisklasse in die 2. Liga.
Erste Liga ist die Kategorie Superstars oder Politiker. Ob ich das noch erlebe, weiß ich nicht. Da oben wird die Luft arg dünn.

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